Stilfser-Joch-Tour

Nachdem wir bei unserer Schweiztour 2004 das erste Mal das Stilfser Joch bezwungen hatten, sollte das dieses Jahr wiederholt werden. Vor allem, weil im vergangenen Jahr einige Pässe noch gesperrt waren und wir zu großen Teilen über diesselbe Strecke zurückfahren mußten.

Angetreten sind Sven mit seiner DKW RT159, Stefan, Oli und Karoline auf Kreidler RS, Markus auf Puch M50 Jet, Markus (der Schwarzwälder) auf Kreidler TM sowie Blumi und Weschi mit Hercules Ultra.

Das Stilfser Joch liegt in Italien im Herzen des gleichnamigen Nationalparks eingeschlossen von der Ortlergruppe und dem Münstertal ( Val Munstair, Schweiz) und ist mit 2758m der dritthöchste Paß Europas. Die Nordrampe von Prato del Stelvio hat 48 Kehren, die Südrampe von Bormio "nur" 36. Nachdem wir im letzten Jahr vom Norden gekommen sind, haben wir 2005 die Südrampe ins Auge gefaßt.

Da die Strecke rund 400km lang ist und uns über die höchsten Schweizer Alpenpässe führte, war eine ordentliche Vorbereitung und Ausrüstung gefragt. Da auch kein Servicefahrzeug die Tour begleitete, waren wir darauf angewiesen, daß wir auch größere Schäden an den Fahrzeugen eventuell selbst beheben können. Das Werkzeug wurde ordentlich aufgeteilt, jeder war selbst verantwortlich, wichtige Ersatzteile einzupacken. Je nach Größe des Tankrucksacks wurden Ersatzzylinder und- kolben, Zündungen und sogar Speichen mitgeführt - sicher ist sicher. ADAC bzw. dessen schweizer Pendant wäre sicherlich auch eine Lösung, allerdings doch eher peinlich.

 

Morgens um 6 Uhr haben wir uns ganz leise auf die Socken gemacht, um die anderen nicht zu stören, die sich dieses Vergnügen entgehen ließen. Die ersten 60-70km waren eher unspektakulär und führten uns nach Chur. Nach Chur kam dann der erste Anstieg zur Lenzerheide (1547m). Nach einer kurzen Abfahrt kam dann auch schon die Westanfahrt des Albulapasses (2312m). Hier haben wir auf der Paßhöhe ein kurzes Päuschen eingelegt und Murmeltieren zugesehen, die auf den Schneefeldern herumgesprungen sind. Leider bremst ja mancher nicht für Murmeltiere.

 

Nach dem Albula ging es über den, für den Fernverkehr ausgebauten, Bernina-Paß (2328m). Die Strecke an sich ist fahrerisch nicht wirklich interessant, der Bernina ist ein richtiger "Heizerpaß". Kurz vor der Passhöhe haben wir die Gelegenheit genutzt uns ein wenig zu stärken und die Sonne und das Panorama zu genießen.

Direkt nach dem Bernina zweigte die Route zur Forcola di Livigno (2315m) ab. Diese Paßhöhe ist gleichzeitig Grenzstation Schweiz/Italien. Die Abfahrt von der Forcola di Livigno führt direkt ins Livigno-Tal. Von Livigno aus führte die Strecke dann über den Passo d'Eira (2209m) und Passo di Foscagno (2291m) nach Bormio, dem Startpunkt der Südanfahrt zum Stilfser Joch. Die beiden Pässe liegen dicht beieinander, das dazwischenliegende Tal liegt nur ca. 200m unterhalb des Paßscheitels.

 

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